20100409

ARHIIV: HUH 2003 - Rajaleidja, Scion, Auxmen, Rob Rowland

Sissekanne aastate tagant: 1. oktoobril 2003 Tallinnas toimunud HUHi kokkuvõte - Saksa ekspordiversioon.
Etwas angestaubtes aus dem Archiv- eine
Zusammenfassung für unsere deutschsprachigen  Gäste von der tollen HUH-Party am 1. Oktober 2003 in Tallinn.

Das Von Krahl-Theater in Tallinn ist eine Brutstätte der gewagten Ideen und damit erfüllt mit frischer Kulturluft. Im Oktober 2003 wurde es zum Schauplatz des Musikfestivals HUH (Hea uus heli, www.huh.ee). Neben zahlreichen Lokalhelden waren Auxmen (Detroit), Rob Rowland (Dublin) und Scion (Berlin) eingeladen - die letzteren dank der freundlichen Unterstützung des Tallinner Goethe-Instituts.

Im Hauptsaal hat vor dem Auftritt der Berliner estnischer Act RAJALEIDJA für dubbige Stimmung gesorgt und schon zahlreiche Leute zum Tanzen gebracht. Basic Channel-Einflüsse waren bei ihm klar zu hören.

Gäste aus der Hauptstadt Deutschlands, unter Namen SCION, haben mehrere Stücke aus dem Basic Channel /Chain Reaction-Rückkatalog vorgespielt, wohl inspiriert von ihrer Platte "Arrange and Process Basic Channel Tracks". Es ist schon ausser Verdacht, dass der Berliner Hardwax-Umfeld ein Wegbereiter in Sachen elektronischer Musik ist. Teils konnte ihr Auftritt fast die Tiefen des Pazifiks erreichen und man spürte Kapitän Nemos Geist im teutonischen, bassinfizierten U-Boot herumzuschlundern. Ohrenschmaus schlechthin. Fast regungslos sind die beiden, Pete und René, während des dreiviertelstündigen Sets dagestanden und kraftwerkmässig pure Publikumsverachtung herausgestrahlt. Der Act hat Technik gut beherrscht, das dem Publikum sehr angetan hat, obwohl es von den Musikern kaum verabschiedet worden war.

AUXMEN war der Höhepunkt des Abends. Ohne Zögern haben zwei schwarze Detroiter, Keith Tucker und Blak Tony, sich an die Arbeit gemacht und die Masse mit Parolen wie "no more standing at the wall, everybody dance" angehetzt. Und es war ein Body-Dance. Mit einer Mischung aus 313-Klassikern (u.a.von Juan Atkins) und eigenen Stücken haben die AUXMEN eine Führung durch die Ursprünge und die Gegenwart der Elektro-Musik veranstaltet. Als krasser Gegensatz zu vorausgehenden Deutschen haben die beiden Amis viel Wert auf die Show gelegt, wobei die Leute, die auf etwas verträumte und sphärische Klänge, die auf einigen Tucker-Produktionen zu finden sind, gehofft hatten, sich täuschen mussten. Die Bässe donnerten im Saal herum, Black Tony hat ständig sein Mikro mit Kampfgeschrei belästigt und Tucker's Stimme kam nur durch ein Vocoder zum Vorschein. Der Saal rockte wie beim Black-Sabbath-Riot.

ROB ROWLAND, der Labelchef der D1 Records aus Dublin, konzentrierte sich in seinem Auftrifft auf den simplen Techno-Rhythmen nach dem Geschmack der Jeff-Mills-Anhänger. Harte Beats und viel Krach hat die Party gen Morgen geführt.

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